…Perfektionismus

bist du wieder nicht gut genug?

Früher habe ich mich immer mit dem Wort perfektionistisch beschrieben. Alles muss immer perfekt sein. Meine Leistung, mein Zuhause, mein Auftreten in der Öffentlichkeit. Bis mir jemand mal folgenden Satz sagte:

‚Perfekt ist der geringste Standart, weil man ihn eh nie erreichen kann.’

Das brachte mich dazu darüber nachzudenken, was für mich ‚perfekt’ eigentlich bedeutet und warum es mir so wichtig ist.
Ich kam zu dem Schluss dass ich gar keine richtige Regel dafür habe wann etwas ‚perfekt‘ oder genug ist. 
Kein Wunder dass ich so gut wie nie ganz zufrieden bin mit dem was ich leiste.

In der Schule war das noch etwas einfacher, da dort meine Lehrer mir mit der 1 den perfekt-status gegeben haben.
Perfektionismus hat bei mir zwar nie zu schlechten Leistungen geführt – immer wenn ich ein perfektes Ergebnis angestrebt habe, habe ich überdurchschnittlich gute Ergebnisse – aber es hat dazu geführt dass ich viele Dinge die gut sind nicht beendet habe, weil sie nie gut genug waren.
Das wurde mir erst vor kurzem klar und daran arbeite ich gerade.

Bei Dingen wo ich eine Messlatte habe, um zu sehen ob ein Ergebnis ausreichend gut ist (uni-bewertung, Position oder Zahlen an denen ich mich messen kann) ist das ja kein Thema – aber bei Dingen wo es auf meine Einschätzung ankommt, wo ich selbst Dinge erschaffe – da ist mein Perfektionismus mein niedrigster Standart – weil ich wertvolle Dinge nicht zu Ende bringe aus Angst, dass sie nicht gut genug sind – denn ich habe ja nichts woran ich es messen kann um sicher zu sein.

Und damit kommen  wir zum zweiten Punkt – warum ist es mir so wichtig dass Dinge perfekt sind? Weil ich Angst davor habe dass andere Menschen mich oder meine Leistung negativ bewerten könnte.

Boom! 
Die Erkenntnis tat weh!

Da arbeite ich schon so lange an mir, meiner Selbstliebe und daran mich von der Meinung anderer unabhängig zu machen -und doch hab ich wieder einen Bereich gefunden wo mir das offensichtlich noch nicht gelingt und es Mich auch wirklich bremst!!!!
Und plötzlich sehe ich die Dinge die es mich gekostet hat.

All die Dinge die ich nicht zu ende gebracht habe, aus Angst dass sie  nicht gut genug sein könnten.
Vor einem Jahr habe ich zb. angefangen einen Kurs zu erstellen – über Network Marketing. Ich weis wenn es eines gibt dass ich gut kann dann ist es Menschen Dinge beibringen und komplexe Sachverhalte in einzelne Schritte, verständliche Beispiele und Übungen runter zu brechen. 
Egal für was im Leben – ich kann dir zu allem einen Leitfaden schrieben xD und ihn dir auch mit Spaß beibringen und dich in der Umsetzung unterstützen. 

Warum hab ich diesen Kurs, von den Ich weis dass er vielen Menschen helfen würde, nicht zu Ende Gebracht? Weil er nicht perfekt genug war. 

Ich bin ein Mensch der an stetige Verbesserung und Entwicklung glaubt. Das Heist auch ich versuche mich und meine Skills stetig zu verbessern. 
Es ist Utopie anzunehmen das irgendwas irgendwann 100% fertig oder allumfassend sein könnte. 
Wie kann ich also bitte den Anspruch an meine eigene Arbeit haben?
Auf die Weise KANN ich gar nicht fertig werden und somit ist PERFEKTIONISMUS DER GERINGSTE STANDART! 

Als ich das erkannt habe, habe ich mir eine Aufgabe für dieses Jahr gestellt: Alle Dinge beenden die ich mal begonnen habe, die sinnvoll sind. 
Es ist gut eine hohe Erwartung an die eigene Leistung so stellen, so wird man immer überdurchschnittlich gute Resultate erzielen. Aber jeder braucht eine stopping-rule.
Einen Punkt an dem man nicht weiter ausfeilt, dran rumdoktert und das Never-ever-ending-project draus macht, sondern abschließt und monetarisiert.

Entscheidungen sollte man nie aus Angst treffen. Und auch wenn man ein Projekt beendet weil man Sorge hat dass es ncibt gut genug sein wird, steht dahinter oft nur die Angst davor andere Menschen zu enttäuschen, nicht genug abgeliefert zu haben und negativ bewertet zu werden. 

 Alles hat eine positive und eine negative Seite. Wir müssen Lernen  die positiven zu nutzen und uns von den negativen nicht aufhalten zu lassen.

Neigst du auch zum Perfektionismus? 
Und wenn ja, was hat es dich im Leben schon gekostet? 

Deine jessy 


1 Kommentar zu „…Perfektionismus“

  1. Sonja Münzberger

    So ist es.
    Mein Perfektionismusdenken hat mich ebenfalls viele angefangene, niemals weitergeführte Projekte gekostet.
    Super Beitrag:)

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